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Mittwoch, 20. März 2013

verabscheuungswürdig


Gestern Abend in den Nachrichten dachte ich, ich traue meinen Ohren nicht: Bitte was? Wurde da gerade eben erwähnt, das die Frau, die vor ein paar wenigen Tagen in Indien vergewaltigt wurde, selber dran schuld sei? WAAAAS? Das Hinterland sei gefährlich... ausgerechnet dort zu campen... die Männer würden dort seltener Frauen zu Gesicht bekommen... selbst dran schuld! Kneif mich einer, das kann doch wohl nicht wahr sein, geschweige denn denen ihr Ernst! Diese widerwärtigen Triebkrüppel haben ihren Sch**** nicht unter Kontrolle, fallen gleich im Rudel über das Ehepaar her, und die Frau ist... ! Nicht wahr. Mit eben dieser Denkweise und solchen verabscheuungswürdigenden, unüberlegten Äußerungen wurde es ja nun mehr als lange genug geduldet, das männliche Drangsalierer und Gewalttäter Frauen quälen und schikanieren! Da könnte man ebenso den Spruch wieder einführen: "naja, das ist eben ein Mann" wenn es um einen Kerl geht, der, weil zum Beispiel gerade arbeitslos geworden oder sein Fußballverein im letzten Heimspiel verloren hat, sich trinkenderweise regelmäßig an seiner Frau abreagiert und sie grün und blau schlägt. Genau diese Äußerungen sind es, die Gewalttätern immer wieder einen Freibrief erteilen, ihren Trieben ungebremst nachzugehen. Diese Äußerungen sind es, die vermitteln, das eine Frau, die sich sexy kleidet doch selber schuld ist, wenn ihr etwas zustößt. Solche Aussagen teilen doch der Bevölkerung und allen Opfern von Straftaten nur eines mit: jammer nicht und nimm es einfach als blödes Mißgeschick hin. Diese Worte implizieren, das eine Frau doch besser künftig wieder den Mund zu halten hat, wenn es darum geht selbstbewußt ihre Meinung zu vertreten, weil der Mann aggressive Anleihen hat. Statt sich aufzulehnen und dagegen zu gehen, sich zu wehren und stark zu werden, müssen wir uns dann doch letztendlich wieder in die Rolle der machtlosen, hilflosen und gebrochenen Opfer fügen und stumm das ertragen, was uns fälschlicher- und unmoralischerweise angetan wird?!
 Und was für ein Licht wirft das auf die ländliche Bevölkerung, gleich wo auf der Welt? Heißt ja auch nur, das der stätdische Mensch dem ländlichen Bürger überlegen ist und eine Straftat auf dem Land also deswegen minder schwer ist, weil die Leute dort alle dumm sind? Wie bitte? Man darf also nicht erwarten, das die menschliche Entwicklung bis ins Hinterland vorgedrungen ist... Und dieses Rudel von Drecksäcken erhält nach diesen Aussagen mehr Verständnis als das Opfer, dessen Leben sie zerstört haben, denn das ist natürlich eine Entschuldigung, weil sie nicht so oft die Möglichkeit haben, sich in ihrem hinterwäldlerischen Kaff triebgemäße Befriedigung zu verschaffen.

Das Strafen für sexuelle Gewalttäter sowieso viel zu niedrig sind, steht außer Frage, und bei solchen Meinungen wundert es mich nicht, das die Reformierung dieser Gesetze so lange auf sich warten läßt. Das macht mich fassungslos vor Wut - und vor Mitgefühl für das Opfer.

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