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Sonntag, 23. September 2012

ein wenig getäuscht oder nur eingebildet?


Da muß ich doch unweigerlich an diesen Song denken, wenn ich mich an diesen (äußerst kurzen) Lebensabschnitt erinnere:


Vor 20 Jahren war ich mit nem Typ zusammen. Ihr kennt es: anfangs alles supi, man versteht sich, viele Gemeinsamkeiten - doch irgendwann waren wir mehr wie echt gute Kumpels oder Bruder und Schwester. Und wie sollte es anders sein? Ein Arbeitskollege meines Kerls war so - ja, aufregend anders. ;) Schwupps, so schnell kanns gehen, und ich war hin und weg. Ich habe mir kurzentschlossen dann eine eigene Wohnung gesucht (jupp, ich wohnte mit dem Freund zusammen), bin ausgezogen und habe - jedenfalls aus meiner Sicht - deutlich einen Schlußstrich gezogen. Tja, mein Freund sah das wohl anders und ging mir täglich weiter auf den Driss. Wie dem auch sei - es ging einige Wochen "gut" mit der Affäre (die ja aus meiner Sicht keine war), bis ich eben meine eigne Wohnung hatte. Der Kerle half mir noch beim Renovieren und eröffnete mir, das er sich unsterblich verliebt habe... natürlich net in mich. Und schwupps.... weg war er.

Vor zwei Jahren, mitte uff de' Gass (=unten an der Straßenecke), quakte mich nasal von der Seite und vom beräderten Ross aus ein Typ an. Ich dachte, ich seh net recht, da war das doch eben dieser Kerle, der zackzacki verschwunden war, nachdem ich "uns" ein Liebesnestchen gebaut hatte! Mönsch, und was schob der da vor sich auf dem Sattel her? Ne Kugel. Und überhaupt - hatte der wirklich früher so ausgesehen? O.O Vor zwanzig Jahren war der rappeldürr, kam mir unheimlich groß vor und überhaupt!
 Aber bei näherem Hinsehen konnte ich tatsächlich Ähnlichkeit zu dem Kerle von damals feststellen - vor allem die Redeweise, die hab ich nie vergessen. (Naja, gut, also... nicht vergessen net direkt, denn ich hab auch mehr als 19,5 Jahre net mehr dran gedacht.) Er fragte, wo ich wohne, ich zeigte den Berg nuff und er lachte: "Da wohn ich auch, in der Nummer x!" und ich sagte: "hihi, witzisch, ich wohne in der Nummer y!" Das war dann also grade fünf Häuser weiter unten auf der anderen Gass'. Wir verabredeten uns für den nächsten Tag zum - klaro! - DVD gucken, da beide totale Filmfreaks. War wohl damals auch die Basis gewesen, weshalb sich das überhaupt alles so zwischen uns entwickelt hatte... blubberbla.

Lange Rede, kaum ein Sinn, jedenfalls kochte der auch für uns beide (Ralfi war schaffen) und wir laberten ein bissi während der Filme. Und dann kam da der Spruch, der mir eben eingefallen ist: "Naja, wie ich sehe bist du ja glücklich. Ich habe die letzten 15 Jahre immer gedacht, ich wäre der Mann gewesen, der dich in dein Unglück hat rennen lassen."
O.O Wie bidde? Ich bat um Erklärung. Die folgte:
der Kerle meinte, ich sei aus Einsamkeit und mit gebrochenem Herzen zurück zu meinem damaligen Ex (okay, ja, zurück bin ich, der hat einfach net locker gelassen und ich konnte mich nicht zur Wehr setzen - das Ganze habe ich allerdings dann 8 Monate erneut und diesmal auch wirklich unmißverständlich beendet). Und danach sei ich ja wohl verheiratet gewesen und geschieden worden nach kurzer Zeit (keine Ahnung, woher er diese Infos über mich hatte, denn außer meinem Exfreund hatten wir keine gemeinsamen Kontakte). Und irgendwie habe er sich all die vielen Jahre schuldig gefühlt und ein schlechtes Gewissen gehabt, das er das indirekt mitverschuldet habe ... also mein Pech mit den Männern.
Irgendwie - ich weiß, es klingt gemein - mußte ich in mich hineinlachen. Allerdings habe ich ihm das auch gesagt, und auch, das er an nichts von alldem schuld trug. Und dann sagte ich ihm: "Du bist auch gar nicht eingebildet, oder?"

Tja, so geht's. Das hat mir (einmal mehr) bewiesen, das alles auf einen zurückkommt. Der ist nun echt net auf die feine Art mit mir umgesprungen, aber das ist alles 1. schon ewig lange her und 2. habe ich ihm nie gegrollt. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, das den das in irgendeiner Form jemals plagen könnte, was vorgefallen war. Ich hatte sehr schnell nen Haken hinter die Sache gemacht, denn ehrlich: so richtig doll und bis über beide Ohren... naja, das hatte sich bei mir auch nach einigen Tagen schon gelegt. Von Liebe kann keine Rede gewesen sein, und ich hab ihn net mal in meine "Liste" der Exfreunde aufgenommen... allein aus diesem Grund fand ich seine Aussage ein wenig belustigend. ;)

3 Kommentare:

  1. Tja, schon interessant, was man im Nachhein für Einsichten in Ex- und Nichtbeziehungen bekommt.

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  2. Liebe Soda,

    wie sehr die Menschen um sich selber kreisen, eine schöne Geschichte wie das EGO die Welt verbiegt um mehr Gewicht darin zu haben...

    Alles Liebe Rainer

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  3. Ja, das ist wahr, ihr beiden. Ich muß eingestehen, das ich mich so manches mal auch schon selber getäuscht habe, was sowas betrifft. Einmal sogar in die andere Richtung: das ich nämlich nie gedacht hatte, dieser einen Person tatsächlich so wichtig gewesen zu sein (nach allem, was vorgefallen war), und es dann aber letztendlich doch auf Platz 1 der Verflossenen-Liste geschafft hatte, denen nachgetrauert wurde... Ist schon komisch, wie verschoben da die Perspektiven sind. Und auch gut so, bietet das doch immer wieder Stoff für Geschichten! ;)

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