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Sonntag, 9. September 2012

Arnold vom Amazonas - ein Experiment Teil II

Den 1. Teil unseres (=Eddi Brent & meine Wenigkeit) experimentellen Abenteuers findet ihr hier!

Arnold vom Amazonas - Teil zwo


"... und das auch noch!" schrillte es in Arnolds Ohren. Er verstand nicht, warum Inge, zornesrot, die Augen weit aufgerissen, keifend und zeternd hinter ihm herbrüllte, obwohl er sich schon geduckt in die Büsche geschlagen hatte. Betröbbelt stand er da, im wahrsten Sinne des Wortes, von einer Flosse auf die andere tretend, die Perlen des Teichwassers seicht an seinen grünen Schuppen hinunterrinnend.
 Annegret, nur in ein hauchdünnes Negligee gehüllt, reckte sich zum Seitenfenster hinaus, wo ihre Mutter sie nicht sehen konnte. Sie strecke Arnold aufreizend ihren Busen entgegen, mit einem zarten Handkuss garniert, den sie sich auf dem Oberkörper verteilte. Arnold wurde wieder schwummrig, und ihm fielen die (gemischt-)rassigen Stunden ein, während Inge sich auf dem Acker herumtrieb.
Doch Inge hatte sich nicht für dumm verkaufen lassen. Seit Annegret ihre Zahnspange und die Hornrille abgelegt hatte, hatte sie sich verändert. Und Inge, selbst Frau genug, hatte sehen können, wohin das führen könnte. Nun, es hatte dahin geführt. Aber ausgerechnet mit Arnold!? Bei dem Bild, das sich ihr vor ihrem geistigen Auge bot, keifte sie noch lauter: "Und lass dich niemals wieder hier blicken!"
Zack bumm, die Tür war zu. Für immer.

Was nun? fragte Arnold sich. Arbeitslos, ohne jegliche finanziellen Rücklagen - Scheiße Mann, dachte er, hätte ich die Kohle nur nicht für das ganze Koks und die Nutten zum Fenster rausgeworfen! - heimatlos, ja gar ohne Schwimmsitz nun... Was nun also? "°°o°oO" entfuhr es ihm, wütend auf sich selber. Doch dann seufzte er, schweren Herzens. Back to the roots, dachte er bei sich. Also ab zur nächsten Autobahn und Richtung Mr. Freezy's Tiefkühlkost-Feinschmecker GmbH & Co. KG. Vielleicht konnte sein ehemaliger Fischgeber ihm weiterhelfen. Und in der Tat: kaum das er sich ans nächstbeste Telefon geklemmt und niedergeschlagen in den Höhrer gegluckst hatte, kreischte Mr. Freezy vor Freude: "Möönsch, Arnold! Das ich von dir ma' wieder wat hör', alter Junge! Wat kann ich für dich tun?"

Die beiden trafen sich also, und nachdem sie ein paar Schoppen zu sich genommen und Arnold endlich wieder etwas abgekühlt war, gluckste er munter die Story von Annegret vor sich hin, sich in einem Moment der Schwäche nicht mehr bewußt, das es nun aus war mit alledem. Niedergeschlagen starrte er schließlich in sein eisgekühltes Bierglas, als Mr. Freezy mit einemmal laut ausrief: "Ei Arnold! Ich helf dir da raus, mein Jung'!" sprach's und klemmte sich ans Handy.
 Beliebt war nie Arnolds Problem gewesen, und so fanden sich ratzfatz ein paar Kumpels, die einen Schnelltransport zurück in die alte Heimat organisierten. So wurde Arnold letztendlich wieder auf Eis gelegt und sicher und unversehrt zurück zum Amazonas geschickt.

Das erste Erwachen war nicht so prickelnd. Nach all den Jahren der Dümpelei im Gartenteich, der zwar selten gesäten aber umso heißeren Schäferstündchen mit Annegret, und der Erinnerungen an den vergangen Ruhm alter Zeiten, war es ein Schock, wie heruntergekommen der ganze Urwald auf ihn wirkte. Alles voller Unkraut, keine kleinen, feinen Blumenbeete, keine frischgerupften Rosen in der Vase auf dem Esstisch, kein Duft nach Feinwaschmittel und schon gar kein Aroma von Inges selbstgekochtem Sauerbraten... nä, also das hier, das war wirklich tiefste Pampa. Arnold senkte den Kopf und trauerte vor sich hin. Was hatte er nur getan? Völlig down ließ er sich unter den nächstbesten Baumstumpf plumpsen, der auf dem Wasser trieb, und schaltete sein Gehirn aus. Auf Wiedersehen, schnöde Welt! dachte er noch, als er in einen tiefen, traumlosen Schlaf sank.

 Panisch mit den Flossen schlagend kam Arnold plötzlich zu sich. Seine Sinne waren hellwach, als er als ersten Gedanken "Oo, ooO°!" im Sinn hatte: eine Strömung! Und dann riss es ihn mit. Nein, nicht die Strömung, aber das Gefühl das er verspürte, so ursprünglich, echt und frei. Mit einemal fühlte er sich rundum wohl, hier, in seinem natürlichen Habitat. Frei von all den Zwängen, die man ihm auferlegt hatte, frei von aller Schuld und vor allem - schuldenfrei. Mit einem kräftigen "krchcht" riss er sich sein Hemd vom grünen Leib, spielte mit dem Wasser und paddelte rückwärts Richtung Freiheit. Das war das Leben! Nie wieder Koks, nie wieder Inges Geschrei, das seine glorreichen Hüftschwünge Lügen strafte, nie wieder Kondome! Ach, das Leben war so geil, wenn man so frei vor sich hinpaddeln konnte wie Arnold jetzt in diesem Augenblick.

Und so kam es - ihr könnt es euch denken - das Arnold wieder lachen konnte, sich wieder glücklich und wohl fühlte. Aber das ist noch lange nicht der Geschichte Schluss, denn nun wollen wir mal schauen - ein paar Wochen später, nachdem Arnold wieder am Amazonas war - wie es ihm nun ergeht und was er sich für Beschäftigungen ausgesucht hat, nun, da er keine Piepen mehr braucht, um seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können.

2 Kommentare:

  1. Der Arnold kommt ja ganz schön rum :). Wo bekomm ich jetzt die Kühe für die Aliens her :D?

    Egal, Arnold wird sich schon irgendwie die Zeit vertreiben. Der Link ist gesetzt, ich lass es mal sickern.

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