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Montag, 10. Oktober 2011

Sichtweise/eigene Fehlbarkeit

Ich habe soeben einen Film geschaut, den ich mir vor vielen Jahren einmal angesehen hatte - und damals fand ich ihn ätzend, bescheuert, beknackt, hirnlos... Ich hatte ihn nicht verstanden. Nun, der Film selber ist es auch nicht, den ich heute gut fand. Ich finde ihn auch heute nicht so berauschend - aber die Aussage, die ich all dem entnehmen konnte, tat sich mir klar auf: manchmal ist man einfach nicht bereit für etwas. Der Sinn, der sich einem oft nicht erschließt - egal von welcher "Sache" auch immer, ich münze das jetzt nicht auf Filme an sich - ist deshalb unersichtlich, weil man selber innerlich nicht bereit dafür ist. 




Leider beinhaltet das bei den meisten Menschen nicht nur eine strikte Ablehnung dessen - nein, es artet annähernd in eine Form von "Verteufelung" aus, die all die negativen Gefühle in einem hoch bringt, die doch kein "guter Mensch" empfinden, sein Eigen nennen möchte. Die totale Ablehnung und die damit beinhaltete Igoranz und vor allem Intoleranz all dessen, aus dem man vielleicht eine Verbesserung für das eigene Leben, die eigene Denkweise ziehen könnte; der fast schon unaussprechliche Hass, den diese Ablehnung mit sich bringt, der sich wie eine verschluckte Gräte im Hals festsetzt und das Atmen unmöglich macht; die Verneinung dessen, das sich ein Sinn dahinter verbergen könnte - und natürlich auch die sture Davonweisung, das man selber vielleicht etwas nicht verstanden haben könnte (da man ja so offen und tolerant und intelligent ist). Mit aller innerlich vorhandenen Wucht stemmt man sich dagegen, das es etwas geben könnte, das zutrifft, wahr ist, Weisheit und Wahrheit, Gehalt und Sinn haben könnte, und man selber womöglich einfach nur zu kurzsichtig oder voreingenommen sein könnte, um dies zu sehen. 


Jahre später dieser Erkenntnis als wahr anzuerkennen - nun, ich will es nun wirklich keine Glanzleistung nennen, aber man sollte doch irgendwann dazu fähig sein, sich einzugestehen, das man etwas abgelehnt hat, weil es einem suspekt erschien, man es nicht verstanden hat, für die Botschaft nicht zugänglich war --- 
 Und so habe ich mich natürlich dann heute abend auch gefragt, wie oft es mir in meinem Leben vielleicht schon so ergangen sein mag! Ich glaube kaum, das dies die einzige Botschaft war, für die ich nicht aufnahmefähig gewesen bin! Womöglich, nein, sehr wahrscheinlich (!) lehnte ich doch schon oft etwas in meinem Leben ab, das ich als "nicht richtig", als "dumm" oder "blödsinnig" abgestempelt habe, ohne mir eingestehen zu wollen, das es an mir liegt, warum dies so ist, und nicht an der Aussage selber... !


Und so frage ich mich, aufgrund dieser Erkenntnis, wie es den Menschen wohl ergehen muß, die etwas so strikt und kompromißlos ablehnen, ohne sich eingestehen zu wollen - zu können, denn dazu sind sie zu stur und von sich selbst eingenommen - das sie einen Fehler begangen haben und somit sich selber und auch dem Wohl der Welt ein Hindernis sind... Es ist kein Wunder, das viele Menschen so verkrampft und vergrämt sind - es muß unglaublich schwer sein zu erkennen, das man fehlbar ist und sich das auch nicht geändert hat/ändern wird aufgrund der eigenen Verkapptheit! Umso verhärmter muß man werden, wenn man sich dann diese Erkenntnis auch nicht eingestehen kann und die Wahrheit so vehement ablehnt... 


Wie gesagt, um den Film selber und seine Aussage bzw. seinen Sinn geht es mir gar nicht. Nur das Gefühl das ich hatte, als ihn jetzt ansah und als ich mich erinnerte, wie ich damals noch dachte "was für ein Scheiß"! Im Nachhinein fand ich den Film gar nicht mehr sooo übel - aber auch nicht sooo doll... Das Beste an diesem Streifen war offensichtlich, das er mich zum Nachdenken über meine eigenen Vorurteile angeregt hat. 


In diesem Sinne: Nachdenken nicht vergessen; an sich selber Kritik üben ehe man etwas anderes vorschnell verurteilen will!

1 Kommentar:

  1. In deiner kleinen Geschichte steckt sehr viel Erkenntnis und sehr viel Wahrheit.
    Wer hat genau so was nicht schon mal selber erlebt. So oder so ähnlich. Mir geht das relativ häufig so mit Musik. Ich bin öfter bei manchen Titeln, wenn ich die das erste mal im Radio höre, total "Anti" eingestellt. Sei's wegen der Band die dahinter steckt, oder wie der Sänger aussieht. Man kennt Vorurteile und Voreingenommenheit. Wenn ich dann solche Stücke öfter mal höre, dann schleicht es sich doch in mein Ohr und ich kann nicht umhin mein erstes Urteil zu revidieren und ertappe mich bei dem Gedanken dass ich wohl einfach nicht wollte dass mir der Titel gefällt.
    So kann's auch mit einem Film sein.
    Wenn ich mir vorstelle, und da lässt du uns ja leider völlig im dunkeln tappen, was wohl das Thema des Film gewesen sein könnte(jaaaa, ich bin wahnsinnig neugierig WAS das für ein Film was bei dir:), kann ich mir gut vorstellen dass man, durch die Erfahrungen die man in seinem Leben sammelt, einen Film Jahre später vielleicht in einem ganz anderen Kontext sehen kann. Ganz einfach nur deswegen weil man vielleicht zwischenzeitlich ein Erlebnis hatte, dass einen hat "reifen" lassen o.ä. und dass man deswegen bestimmte Sachen anders sieht.

    Eine gute Freundin(ich glaube wir beide wissen wer gemeint ist:) hat mich auch mal zum denken angeregt.
    Das Thema war, wo es wohl den besten Döner gibt.
    Sie berichtete mir direkt von einem bei dem sie sich am liebsten einen holt. Mein Einwand dass sie als Vegetarierin dass doch wohl gar nicht für die Allgemeinheit aussagen könnte, brachte sie ziemlich unter die Decke und wir hatten eine wunderbare, für mich von neuen Erkenntnissen geprägte Diskussion zum Thema.
    Seit dem habe ich darauf eine andere Sichtweise und respektiere dass auch ein Vegetarier eine Berechtigung hat beim perfekten Dinner mitzumachen. Gut, ich seh's immer noch ein wenig skeptisch, weil ich halt denke, wer sich da bewirbt sollte schon ein Allesesser sein. Das liegt aber ja mehr am Sendeformat und der Tatsache dass sich Wildfremde für eine Woche zum kochen treffen. Ich hab mich immer gefragt, warum bewerbe ich mich wo wenn ich vegan lebe, aber doch wissen muss dass der überwiegende Teil der Bevölkerung diese Lebensansicht eben nicht teilt. Solche Leute sollten, meiner Ansicht nach, vom Sender in einer eigenen Sendung zusammengefasst werden.
    So hat das ganze für mich etwas von einem integrativen Kindergarten.
    Aber ich schweife ab.

    Ich wollte damit nur sagen, man lernt in seinem Leben stets dazu. Und mit jeder neuen Erkenntnis ändert sich eben auch der Blickwinkel auf gewisse Dinge.

    Da es schon sehr spät ist und mir die Augen zufallen, mache ich hier jetzt mal Schluss, bevor ich noch mehr schreibe als die Verfasserin der ursprünglichen Beitrages :)

    Good Night folks :)

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