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Samstag, 7. April 2012

The Wolfman



Horror
USA 2010
Regie: Joe Johnston
Darsteller: Benicio del Toro, Anthony Hopkins, Emely Blunt, Hugo Weaving, Geraldine Chaplin


Um den Tod seines Bruders Ben aufzuklären reist der Schauspieler Lawrence Talbot auf das Anwesen seines Vaters Sir John Talbot nach Blackmore, England zurück. Bei der Leiche seines Bruders findet Lawrence ein Amulett, das ihn zu einer Gruppe Zigeuner führt. Just an dem Abend seines Besuches wird das Dorf von einer unbekannten Bestie heimgesucht, die auch Lawrence anfällt und ihn verwundet.
Nun geht die Sage um, auch Lawrence werde zu einer solchen Bestie: einem Werwolf, der die Menschen in Blackmore niedermetzelt. Doch das Geheimnis um das Ungeheuer liegt noch weit tiefer in Lawrence' Familie als ihm lieb ist...

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In brillianten Bildern, vor unwirtlicher, viktorianischer Kulisse des Jahres 1891 hat Joe Johnston einen Film geschaffen, der den klassischen Horrorfilm nicht nur aufleben läßt, sondern auch eine Huldigung an eben diesen ist. Die stellenweise skurrile Szenerie und ruckartige, in Wellen auftretende Schockerszenen bieten einen schaurigen Grusel-Trip, wie es ihn in den heutigen Schockerfilmen nicht mehr zu sehen gibt: hier wir einem Horror vom Feinsten geboten!

SPOILER!

"The Wolfman" ist in der Handlung angelehnt an den Klassiker "Der Wolfsmensch" von 1941, weist jedoch ab Mitte des Filmes einen Handlungsstrang auf, der im klassischen Horrorfilm nicht vorhanden war. Leider fehlt dem Streifen ein wenig Tiefe, denn den am Ende offenbarten Vater-Sohn-Konflikt, der in einer fantastischen Kampfszene seinen Höhepunkt erreicht, hätte weiter ausgearbeitet werden können, um dem Zuschauer Tiefgang und Zerrissenheit der Protagonisten näher zu bringen. Auch fehlt der Hauptfigur Lawrence Talbot die an Werwölfen so faszinierende Zerrüttung der Seele: Lawrence weiß letztendlich, das er eine Bestie geworden ist und wehrt sich nicht dagegen, obwohl er seinen Vater, den er für das wahre Monster hält, zur Strecke bringen will. Allein das Bewußtsein dieser Tatsache hätte der Handlung eine tiefsinnige, intelligente Basis für den weiteren Verlauf geben können - leider ist nichts daraus gemacht worden.

Dennoch tut das der Spannung keinen Abbruch: hier geht es temporeich von der düsteren Geschichte in die Kampf- und Actionszenen über, Langeweile kennt dieser Film nicht. Auch diverse kleine Schwächen des Filmes kann man genüsslich übergehen, denn als eine Hymne an den klassischen Horrorfilm wäre es geradezu ein Frevel gewesen, hier der Handlung eine erzwungene Tiefe zu geben - haben die Klassiker des Grusel- und Horrorgenres aus den 1930er und -40er Jahren doch gerade deswegen einen so charmanten Gruselcharakter, weil man entspannt der Entwicklung folgen kann, ohne sich die Widersprüche oder unsinnig herbeigeführten Vertiefungen der Geschichte vor Augen führen zu müssen.

Benicio del Toro - die Idealbesetzung für diesen klassischen Monsterhorror! Das Morbide seiner Rolle weiß er hier gekonnt zu präsentieren. Die Bösartigkeit, das Finstere, das sein blutrünstiges Wesen als Werwolf mit sich bringt, verkörpert er auf eine leichte und geschickt gutmütige Weise, das der Zuschauer schon bald merkt, das er hier ein Monster der "anderen Art" vor sich hat. Wunderbar umgesetzt!

Anthony Hopkins scheint hier seine Spielfreude in der Verkörperung einer Horrorfigur erneut auszuleben. Der seltsam distanzierte und oberflächlich wirkende Vater, der dem Zuschauer zu Beginn lange den Eindruck eines gelangweilten und gleichgültigen Menschen vermittelt, erscheint nach und nach immer hinterlistiger, etwas Bösartiges blitzt immer wieder in seinen Augen auf. Spielerisch leichtfüßig umgesetzt und somit top besetzt!

Fantastische, toll umgesetzte Effekte bieten einen absoluten Augenschmaus! Hier wird nicht mit Effektbombasterei um sich geworfen, worunter der Film zu leiden hätte, hier werden die Effekte akzentuiert eingesetzt, um die Handlung stimmungsintensiv und stilvoll zu untermalen.
Zu den Highlights zählen die Traumsequenz, als Lawrence Talbot in die Nervenklinik "eingewiesen" wird, sowie die ausgiebig in Szene gesetzte Verwandlung gegen Filmende: Die Traumsequenz bietet einen grandiosen Flash-Trip mit surrealen Bildern und schaurig-blutigen, verwirrend anmutenden Szenerien; die Verwandlung, bis ins kleinste Detail dargestellt, ist vor allem für Liebhaber der Werwolf-Szene ein Leckerbissen!

Alles in allem macht dieser animalische Horror unheimlich viel Spaß am Horror selber, vermittelt auf herrlich altmodische Art den Werwolf-Kult und ist ein Fest für Fans des klassischen Gruselfilms. Das beißt! :)


2 Kommentare:

  1. HUHUUUU Soda,
    danke für den cmt und den Film-Tipp, den ich eher auf deinem Film-Blog vermutet hatte.
    Ich hoffe, du hattest eine schönes Oster-WE und drück Dich mal.
    Liebe Grüße
    Wieczorama (◔‿◔) | Mein Fotoblog

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    1. Naja, Filmbeschreibungen hab ich hier von Beginn an ja schon gehabt. Meine Lieblingsfilme sollen schon auch hier bleiben :D (Ob jetzt dieser dauerhaft wirklich zu einem meiner Top-Lieblingsfilme wird, das zeigt die Zeit *grinz)

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