... wie im Flug. Ein geflügeltes Wort, im wahrsten Sinne! ;) Ich habe gestern daran gedacht, das Ralf und ich nun seit mehr als dreieinhalb Jahren zusammen sind. Es kommt mir nicht so lange vor, muß ich gestehen. Es ist oft, als wären wir gerade erst zusammen gekommen... nun ja, abgesehen davon, das wir uns schon sehr gut kennen. Und dann, die andere Seite, erscheint es mir, als wären wir schon ewig zusammen! In positivem Sinne - denn wir kennen einander so gut, und wissen wie der andere tickt.
Auch wenn wir über einige Dinge die gleiche Meinung haben, so sind wir doch sehr unterschiedlich. Er eher der stille Typ, der viel in sich reinfrißt - wie er sagt hat er erst durch mich gelernt, nicht alles runterzuschlucken sondern sich seine Sorgen auch mal von der Seele zu schreiben, seine Wut hinauszuschreien. Und ich bin doch eher extrovertiert. Ich habe kein Problem damit, meine Gedanken aufzuschreiben und mir Luft zu machen. Wenn ich wütend bin, dann platzt das aus mir heraus - und ist kurze Zeit später wieder abgekühlt. Doch wir sind auch in vielen Dingen gleich, auch wenn es erst nicht so scheint. Wir sind beide kompromissbereit und geben alles, damit unsere Beziehung funktioniert. Wir streiten so gut wie nie - auch wenn wir eine Meinungsverschiedenheit haben, schreien wir uns weder an, noch titulieren wir uns mit Tiernamen. Und Gewalt gibt es gar keine in unserem Miteinander! Wir tolerieren und akzeptieren unser Gegenüber so, wie er ist. Es gibt kein Verbiegen und Ändern-Wollen. Wir nehmen uns so, wie wir sind. Und das vertieft unsere Liebe zueinander stetig.
Ich habe im Laufe des Tages heute weiter darüber nachgedacht - diesen Text habe ich bereits heute morgen begonnen zu schreiben, vor ungefähr 12 Stunden also - was das Besondere an unserer Beziehung ist. Mir ist eingefallen, das ich mich früher über jeden Mückenschiss aufgeregt habe - naja, oder das es mir gegen den Strich ging, sagen wir mal so: sei es eine Tasse, die nicht am richtigen Platz im Schrank gestanden hat, sei es ein Topf, der in der Spüle statt darauf gestanden hat, oder die Gläser, die nicht richtig auf den Untersetzern auf dem Wohnzimmertisch platziert waren... diese Liste könnte nahezu endlos so weitergehen. Mir ist dann letztendlich auch klar geworden, warum mich diese Kleinigkeiten so gestört haben: weil es nicht die Lapalien an sich waren, sondern die Person, die diese verursacht hatte! Klingt so simpel - und so ist es auch!
Die Liebe ist das größte aller Gefühle, zu denen der Mensch fähig ist. Sie beinhaltet auch Großmut und Großzügigkeit. Etwas, das einem unangenehm ist - und sei es noch eine so kleine Winzigkeit - erscheint einem mit einem Mal nicht mehr unangenehm, denn man nimmt es einfach hin, diese Marotten oder Macken des anderen. Es interessiert nicht, ist nicht wichtig und wird letztlich auch auf das reduziert, was es ist: unbedeutend. Die Liebe gestattet all das, ohne das sie sich kümmert, ohne das es einem selber auffällt, das man bei einer anderen Person anders gehandelt oder reagiert hätte. Erst mit der Bewußtmachung dessen, fällt einem das ein oder andere auf und man kann mit einer früheren Beziehung vergleichen. Ich spreche nicht davon, die Partner miteinander zu vergleichen, das ist "Kindergarten". Sowas macht man vielleicht in der Jugend, unerfahren und unreif wie man ist. Man muß sein eigenes Handeln beobachten - und es wird einem schnell auffallen, wie man sich bei den alltäglichen Dingen verhält.
Ist man bereit, diese eingefahrenen Engstirnigkeiten aufzugeben, dann ist man bereit für eine reife Beziehung, die von Dauer ist. Ist man dazu nicht bereit und beharrt auf seinen Nichtigkeiten, dann, ja dann ist man eben nicht bereit dazu oder hat nicht den richtigen Partner. Man sollte doch dann und wann man mit sich selber ins Gericht gehen, ehe man immer den anderen für sein eigenes Unwohlsein zur Verantwortung ziehen will!
Bewußtmachung ist an sich schon das magische Wort, wenn man mit sich selber - und somit auch mit der Welt, den Menschen - ins Reine kommen will! Es gibt viele Situationen im Leben, in denen man eine bestimmte Reaktion zeigt, eine Floskel anwendet oder eine eigene Geste macht. Dieses beständige Verhalten das unseren Alltag bestimmt ist es, durch das wir uns anderen gegenüber bemerkbar machen, in Kontakt mit der Umwelt treten, Eindrücke hinterlassen. Jeder kennt das: eine gewisse Person begrüßt einen seit Jahren mit dem selben "lustigen" Spruch - den man auswendig kennt, Tag für Tag hört man ihn schließlich, und der einen zur Weißglut bringen könnte. Aber man beherrscht sich. Und so ergeht es anderen Menschen auch im Umgang mit einem selbst. Es gibt zig Angewohnheiten, die sich penetrant in das tägliche Gebärden eingebrannt haben, die man ablegen kann, wenn man sich dessen bewußt wird. Darauf sollte man achten - ein wenig Disziplin gehört natürlich dazu, aber man wird schnell merken, das die Umwelt anders auf einen reagiert - als sei man von einer schweren Last befreit, wird man sich auch selber anderen gegenüber lockerer verhalten, nicht mehr so eingefahren und engstirnig.
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Da Kopfschmerzen, werde ich dieses Thema ein anderes Mal fortführen. Bei Zeit. ;)
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Zurück zum Eingangsthema: Ralf und ich sind ein ideales Paar. Zwischen uns stimmt einfach alles. Ich denke, das wir beide durch die schlechten Erfahrungen in unseren früheren Beziehungen viel gelernt haben - und viel mitgenommen haben. Sicher, man muß das auch erstmal umsetzen. Aber es klappt. :) Ich kann nichts anderes sagen, als das Ralf für mich der einzige Mann ist, den ich als Partner haben will. Er ist der Mensch, der mich glücklich macht --- und noch viel mehr: ich möchte ihn glücklich machen! :)
Nun aber Schluß. Ich werde mich ins Bett begeben. Schlaf gut, liebe Welt!
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