Donnerstag, 3. November 2011
Verschwiegen ist nur der Tod
Krimi-Drama
Autorin: Andrea Badenoch
Erscheinungsjahr: 2001
Diana Verlag
Eine englische Kleinstadt Mitte der 1960er Jahre: Die 12-jährige Kathleen findet die Leiche ihrer Tante Joyce. Doch das Mädchen glaubt nicht an Selbstmord. Sie macht sich auf die Suche nach dem Mörder, und kommt so einem lang gehüteten Familiengeheimnis auf die Spur.
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Gerade weil recht schnell zu Beginn des Buches das Rätsel um den Tod der Tante der jungen Protagonistin beginnt, hat der Leser nicht viel Zeit sich in die Geschichte einzufinden. Man wird im wahrsten Sinne des Wortes ins kalte Wasser geworfen, und lernt die Figuren der Geschichte erst nach und nach ein wenig kennen.
Kathleen, die Hauptfigur, wird einem schnell sympathisch. Ihr Charakter ist schön ausgearbeitet und man meint fast, sie vor sich sehen zu können. Auch die anderen Figuren erscheinen einem lebensecht und zum Greifen nah, auch wenn sie stellenweise etwas zu wenig Beachtung finden.
Die Geschichte dümpelt mehr oder minder vor sich hin. Auch wenn es sich um einen Kriminalroman mit Anleihen zum Drama handelt, so will doch nicht die richtige Spannung aufkommen. Man ahnt schon recht früh, was sich hinter all dem verbirgt, und so ist auch die Aufdeckung des Familiengeheimnisses keine wirkliche Überraschung. Der Aha-Effekt bleibt leider aus.
Badenoch hat hier eine zwar kurzweilige Geschichte geliefert, die jedoch keine außergewöhnlichen Momente birgt. Der Spannungsbogen ist eher eine Linie, die sich stet durch die Geschichte zieht. Obwohl sehr anschaulich beschrieben, geht das Buch nicht in die Tiefe und der Leser hat es schwer, wirklich warm zu werden mit den Figuren, die, obwohl sie so viel zu erzählen haben, doch nur an der Oberfläche angekratzt werden.
Hier steckt Potential dahinter! Doch so düster der Titel vermuten läßt, ist die Geschichte nicht. Man hat das alles schon mal besser gelesen.
Positiv: die Stimmung der Zeit ist anschaulich eingefangen und durch die einfach strukturierte Erzählweise wird einem der Ort des Geschehens bildlich nahegebracht. Langeweile kommt nicht auf, denn die Geschichte ist locker und zügig inszeniert.
Fazit: "Verschwiegen ist nur der Tod" ist für alle Krimifans die richtige Lektüre für die herbstlichen Tage. Für Fans des Dramas ist dieses Werk weniger zu empfehlen.
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