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Mittwoch, 30. November 2011

The Reef


Thriller
Aus 2010
Regie: Andrew Traucki
Darsteller: Damian Walshe-Howling, Zoe Naylor, Gyton Grantley, Adrienne Pickering

Fünf Freunde unternehmen einen Segeltörn zum Great Barrier Reef. Doch ihr Vergnügen findet ein jähes Ende, als die Yacht wegen zunhemender Ebbe auf Grund aufläuft. Das Boot wird dabei beschädigt, und während die Freunde überlegen, was zu tun ist, treiben sie weiter aufs offene Meer hinaus. Luke rät, zur nächstgelegenen Insel, dem Turtle Island, zu schwimmen, denn das Schiff droht zu sinken.
Widerwillig schließen sich drei seiner Bekannten an, während Warren auf dem Boot zurückbleibt um dort auf Rettung zu warten. Doch schon nach kurzer Zeit im Wasser wird die Gruppe von Angst vor Haien gepackt - die sich dann auch in Angriffen eines einzelnen Haies manifestiren soll...


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Der Plot ist einfach gestrickt, und zu Anfang erwartet man nichts Großes. Zu viele Tierhorrorfilme gab es schon, in denen man blutrünstige Haie zu sehen bekommen hat. Doch in "The Reef" ist es anders. Mit minimalistischen Aufnahmen wird einem die nahezu endlose Weite des Meeres vermittelt, und die damit verbundene Ausweglosigkeit. Der Zuschauer sieht immer nur so weit, wie auch die Figuren sehen können.
Außergewöhnlich ist das schon fast klaustrophobische Gefühl, das in einem selber aufsteigt, angesichts des vielen Wassers. Man fühlt sich selber davon umgeben, so intensiv sind die Kameraaufnahmen.

Während die Protagonisten immer weiter aufs offene Meer hinausschwimmen, wird der Zuschauer in den Bann der subtilen Spannung gezogen. Sekündlich erwartet man einen Haiangriff. Dieser läßt nicht allzu lange auf sich warten, und doch ist die Stimmung währenddessen anders, stiller, als es in anderen Filmen derart je zu sehen war. Die Angst, die Panik, die jetzt von den Figuren Besitz ergreift, kann man am eigenen Leib fühlen, so intensiv und echt wird sie vermittelt. Unheilschwanger schwebt sie nun über der Geschichte der kleinen Gruppe, deren Teil man geworden ist. Der Hai wird nicht groß angekündigt, mit Pauken und Trompeten um einen Auftritt gebeten. Nein, er ist einfach da, ein Teil des Meeres, dort wo er hingehört.

Man selber fühlt sich teils schwerelos im Wasser treibend, wie die Figuren auch, teils aber ebenso bleibschwer, als käme man keinen Millimeter voran. Und so baut sich die Spannung mehr und mehr auf, ohne sich im Auftreten des Haies zu entladen. Im Gegenteil, es wird spannender je weiter der Hai sich entfernt. Wird er wieder zuschlagen? Werden andere Haie kommen? Werden die Hauptfiguren es schaffen, sich auf die Insel zu retten? All diese Fragen werden beantwortet werden, und unterdessen zehrt die Spannung an den Nerven.

Die Darsteller übermitteln angesichts des beengten Handlungsspielraumes mit minimalistischem und doch intensivem Spiel die Urängste des Menschen. Hier wird gezeigt, wie aufgerissene Augen oder die schnelle Atmung diese Angst auslösen oder verstärken kann. Im Kopf des Zuschauers laufen zig Szenarien ab - sei es das Ertrinken durch Erschöpfung oder das Verdursten, von denen hier keines greift.

Dieser Streifen ist weniger ein Tierhorrorfilm - obwohl er unter dem Genre "Horror" auf den Markt geworfen wurde. Hier gibt es Spannung pur, die so weit trägt wie das Meer die Gruppe. Freunde des Nervenkitzels werden voll auf ihren Geschmack kommen! :)