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Samstag, 12. November 2011

Wie war das... ?

Es gab eine Zeit, da hatte man keinen PC. Und hatte man dann einen, gab es kein Internet... Da gab es mal eine Zeit, da war das so. Was hat man dann so gemacht? Wenn man alleine war... was gab es zu tun?


Ich erinnere mich gerne mal an diese Zeiten zurück. Als ich alleine lebte, da gab es so viel Kreatives, das ich zu schaffen hatte. Ich habe lange Zeit so gerne mit Window-Color gemalt. Stundenlang habe ich Muster gemalt, mit denen ich Teile meiner Fenster verschönert habe. Zahllose bunte Fische und Schnecken schmückten meine weißen Kacheln im Badezimmer; langweilige Türrahmen bekamen Farbe und Formen aufgebabbt; selbst meiner Waschmaschine habe ich einen großen, farbenfrohen Wndow-Color-Fisch verpaßt.

Gepuzzelt habe ich auch immer gerne. Allerdings nicht mehr als 1.000 Teile, einerseits aus Platzgründen (vornehmlich), andererseits weil mir die meisten Motive nicht gefallen haben, je höher die Teilezahl war. Stunde um Stunde verging, während ich immer wieder dachte „nur noch das eine Teil legen, dann mache ich Schluß für heute“!

Ich habe mir viel Zeit für meine Comics genommen. Immer wieder habe ich mir eine Reihe ausgewählt und sie gelesen, mir in Ruhe die Zeichnungen angesehen und das Comic als Gesamtkunstwerk genossen.

Als ich alleine gelebt habe – da war ich aber auch alleine. Ich konnte mir natürlich meine Zeit so einteilen, wie es mir paßte! Sicher, ich habe schon Kontakte gepflegt... naja, gepflegt ist wohl übertrieben ausgedrückt. Ich hatte eine Stammkneipe. Da war ich öfter und habe dort mehr Kohle gelassen, als mir 1. gut getan hätte und 2. als nötig gewesen wäre. Aber ich war ja alleine, und war somit auch niemandem eine Erklärung schuldig. Alleine... ja, richtig, es gab keinen PC, kein Internet. Jedenfalls nicht bei mir.

Was zeigt mir das jetzt? Ich mag das Internet. Ich weiß etwas nicht: schwupps, mal schnell „geglubscht“, mal wiki hier, mal Lexikon da, schon bin ich schlauer (wenn ich es nicht wieder vergesse, aber das macht dann auch nicht wirklich was, wer soll ich das alles merken?). Ich gehe nicht mehr in die Kneipen, um Geld auszugeben das ich nicht habe und in Kontakt mit Leuten zu treten, die ich in Wahrheit gar nicht kennen will. Das Internet bietet mir die Möglichkeit, mit den Menschen in Kontakt zu treten, mich schriftlich zu unterhalten, mich mitzuteilen, mehr über andere zu erfahren, Leute zu „treffen“, denen ich nie im Leben über den Weg gelaufen wäre, mich dorthin „zu begeben“, wo meine Interessen geteilt werden... Klasse Sache, das! 

Nein, das ist ganz sicher keine Huldigung an die Technik, die dies ermöglicht. Auch kein Loblied. Kein Vergleich. Es ist, wie es ist. Ich verbringe viel Zeit im Internet – allein schon, weil ich zwei Lieblingsspiele habe, auf die ich ungern verzichten möchte. Doch ich sitze, wenn ich zu Hause bin, auch nicht ununterbrochen am PC und surfe durchs www. Die Zeit, die ich im Netz verbummel, genieße ich, und ich klicke oft ohne bestimmtes Ziel herum. Man sieht so viel, und es ist schön, mehr und mehr zu entdecken. Es ist einfach toll! Aber auch die internetfreie Zeit will genossen werden! Nur weil das eine da ist, heißt es nicht das es das andere nicht ebenso gibt! ;)

Eine (Fernseh-)Therapeutin hat es mal auf den Punkt gebracht: Wenn man etwas macht, dann soll man sich auf diese eine Sache konzentrieren – so kann man sie auch in vollen Zügen genießen! Dem stimme ich völlig zu! Wenn man also einen gemütlichen Tivi-Abend abhalten möchte, dann soll man das einfach machen, ohne ständig im Hinterstübchen zu haben „ja, aber im Internet, da...“; ebenso wie umgekehrt: surfen mit Genuss, wie schön ist das! Und nicht ständig denken „aber im Fernsehen, da...“... !

In diesem Sinne! So war das mal, und so ist es jetzt! Alles geht Hand in Hand (in Hand in Hand... ) ;)

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