Comic-Action
USA 2004
Regie: Guillermo del Toro
Darsteller: Ron Perlman, John Hurt, Rupert Evans, Selma Blair, Doug Jones
1944: die Nazis beschwören mit Hilfe des Magiers Grigori Rasputin einen Dämon aus der Hölle herauf, der ihnen bei der Zerstörung der Welt helfen soll. Doch das Wesen wird von Professor Broom aufgenommen und wächst zu einem Geschöpf heran, das – gemeinsam mit seinem Ziehvater und anderen Außergewöhnlichen – gegen die finsteren Mächte kämpft.
60 Jahre später erscheint Rasputin erneut, um das einzufordern, nach dem er seit der Vergangenheit strebt: Hellboy soll als Schlüssel fungieren und das Tor zur Hölle öffnen.
_____________________________________________
Diese düstere, mystische Fantasygeschichte kleidet Guillermo del Toro in ein actiongeladenes, bombastisches und witziges Gewand. Seine Comicadaption der Dark Horse Serie sprüht vor Wortwitz und lockeren Sprüchen, eingehüllt in einen finsteren und stellenweise unheimlichen Mantel aus Verschwörungs-Theorien und mystischen Legenden. Die Kostüme und Effekte wirken teilweise so realistisch, als liefe das Geschehen direkt neben einem ab. Nach einem Drittel des Filmes schon wird dem Zuschauer kaum noch eine Verschnaufpause gegönnt, so kracht und knallt es an allen Ecken und Enden. Fulminant!
Ron Perlman mimt den zum Guten gewandten Dämon aus dem Höllenschlund – eine bessere Besetzung für diese Rolle hätte es nicht geben können! Mit seiner brachial-charmanten Art, dem rohen Witz und dem Sinn für schwarzen Humor verkörpert er den schlagfertigen und in sich unsicheren Hellboy auf überaus sympathische und liebenswerte Art.
Selma Blair als Liz, die ihre außergewöhnliche Kraft zu kontrollieren sucht und sich unter Ihresgleichen unwohl, als Ausgestoßene fühlt, ist eine wunderbare Besetzung! Sie schafft es, die junge, unsichere Frau zu vermitteln, die nichts weiter möchte als akzeptiert zu werden und zu einer Gruppe zu gehören, in der sie sich sicher und geborgen fühlt. Die Zerrissenheit, die ihrer Rolle innewohnt, bringt sie auf gefühlvolle und stille Weise rüber.
Del Toro hat sich hier bis in die Nebenrollen eine Darstellergarde gesichert, deren Zusammenspiel diese dunkle Fantasygeschichte richtig zum Leben erweckt. Unterstrichen von dem mitreißenden Soundtrack, geliefert von Marco Beltrami, ist dieser Film ein großartiges Werk von nahezu epischen Ausmaßen. Hier wird gezeigt, was man aus einem Comic rausholen kann! Einfach phantastisch!
Hier gibt es alles: Action, Humor, Romantik, eine bestens aufgelegte Schauspielertruppe, eine fesselnde Geschichte, tolle Musik... Genial!
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Hellboy II – Die goldene Armee
Comic-Action
USA 2008
Regie: Guillermo del Toro
Darsteller: Ron Perlman, Selma Blair, Doug Jones, Jeffrey Tambor, Luke Goss, Anna Walton
Eine Legende erzählt von einem Krieg zwischen den Elfen und den Menschen. Zu diesem Zwecke erschuf König Balor eine goldene Armee, um gegen die Menschen zu Felde zu ziehen. Doch der Krieg wurde beigelegt, und die goldene Armee schläft seit Jahrtausenden unter der Erde.
In der Gegenwart stiehlt Prinz Nuada, Sohn König Balors, einen der drei Teile der Krone, die die goldene Armee erneut zum Leben erwecken kann. Einen weiteren Teil besitzt seine Schwester, Prinzessin Nuala, und sein Vater, König Balor. Nun schmiedet Prinz Nuada Pläne, die Armee erneut zu aktivieren und somit den Krieg gegen die Menschen zu beenden.
Doch da hat er die Rechnung ohne Hellboy und sein Team gemacht!
___________________________________________
In der zweiten Hellboy-Adaption geht es noch mehr „zur Sache“ als schon im ersten Teil. Dieser Film wartet mit einer fantasie- und gefühlvollen Geschichte auf, die mehr bietet als nur tumbe Comicunterhaltung. Hier wird geschickt eine mystische Sage mit der modernen Gegenwart verknüpft, in der die Menschen allem abgeneigt sind, was ungewöhnlich, besonders, außergewöhnlich scheint.
Interessant an der Erzählweise ist, das der Zuschauer mit fortlaufender Geschichte mehr und mehr versteht, warum die Natur – deren Sinnbild hier die Elfen sind – gegen sie angeht. Der Zuschauer ist fast geneigt, den Elfen einen Sieg zu gönnen, wäre da nicht Prinz Nuada, der auch vor Gewalt gegen die eigene Familie nicht zurückschreckt, um seine egoistischen Ziele zu erreichen.
Perlman, erneut im Gewand des Dämons Hellboy, läuft hier vollends zu Hochtouren auf. Besser aufgelegt hat man ihn nie gesehen! Und obwohl die schlagfertigen Possen und lockeren Sprüche immer wieder sitzen, so bringt er auch diesmal wieder dem Zuschauer seine Unsicherheit und Selbstzweifel nahe, ob das was er tut auch wirklich einen Sinn macht. Seinem groben Charme tut auch ein bißchen weniger Actiongekrache keinen Abbruch!
Denn hier wird eine tiefgreifende, wunderbare Geschichte auf ungewöhnliche Weise erzählt: da geht es mal hart zur Sache, es wird aber gerne einen Gang zurückgeschaltet, um der Geschichte Zeit zu geben, sich zu entfalten und den Zuschauer richtig in ihren Bann zu ziehen.
Wundervoll: Anna Walton als Prinzessin Nuala, die eine besondere Verbundenheit zu Abe Sapien – auch hier wieder wunderbar gespielt von Doug Jones - empfindet. Die Romantik zwischen den beiden, die prickelnd in der Luft liegt, wirkt traurig und zerbrechlich, denn ein dunkler Schatten liegt über der Existenz der Prinzessin. Ihre Art, die zierliche und zerbrechliche, stille Prinzessin zu verkörpern ist ergreifend und berührt auf ungeahnte Weise.
Dieser Film bietet – wie der erste Teil – einen tollen Soundtrack, den Danny Elfman lieferte. Er untermalt die fantastischen Bilder mit einer Musik, die zum Träumen einlädt und einen doch immer wieder mitreißt.
Noch besser als der erste Teil! Ein absolutes Muss für alle, die gute Unterhaltung schätzen und sich gerne in eine packende Geschichte fallen lassen. Dieser Film ist Kult! Genial!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen