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Samstag, 3. Dezember 2011

Warmes Gefühl

Vorhin waren wir zusammen einkaufen. Da ich ja heute net mit zum Waschsalon gegangen bin, weil ich den ganzen Mittag verpennt habe - Ralf war 2x im Schlafzimmer und hat nach mir gesehen, aber weil ich so fest geschlafen habe, hat er mich nicht geweckt :( - hatten wir ausgemacht, das ich dafür dann mit einholen gehe.
Da es dann leider in "unserem" rewe kein Mehl mehr gab - nix, nada, nothing, alle, leer, nüscht mehr da - mußte Ralf noch um die Ecke, den Berg ein bissi hoch und ab in den plus (ja ja, ich weiß, es heißt mittlerweile netto, aber für mich ist es immer noch der plus :D). Derweilen habe ich dann den Einkauf schon eingepackt
und mich in eine Nische vor den Laden gestellt, um bei einem Kippchen auf ihn zu warten. Und da kam sie dann - eine Erinnerung aus Kindertagen, die ich schon lange vergessen hatte!

Ich stand also da und blickte auf ein Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Den Hang hinauf und ein wenig versetzt steht ein anderes Haus - vor der Eingangstür einige hohe, wunderschön grünende Tannen. Durch die Bäume hindurch habe ich die runde Lampe und den hellen, aber warmen Schein leuchten sehen. Und dann übermannte mich die Erinnerung mit einer ungewohnten, herrlich fröhlichen Macht.
Ich sah mich, als ich ungefähr sieben oder acht Jahre alt war. Mein Vater und ich waren zu der Zeit schon allein, und wir waren bei einer Freundin meines Vaters. Es war zur Adventszeit, denn ich erinnere mich, das wir auch auf den Weihnachtsmarkt des abends gegangen sind. Bei der Freundin meines Vaters - die ich an diesem Tag erst kennengelernt hatte und an deren Namen ich mich (leider) nicht mehr erinnern kann - war ich mit ihr in der Küche. Mir war mulmig, denn ich hatte furchtbare Scheu vor Fremden. Mein Vater war draußen unterwegs (warum, weiß ich nicht mehr, er war jedenfalls nicht da), und ich wußte nicht wohin mit mir. Doch die Freundin war sehr lieb und verständnisvoll, und sie sagte, das wir doch Plätzchen backen könnten. Dann könne ich auch Teig naschen. Ich denke, das lockerte mich auf. Und während die Kekse im Ofen buken, sagte sie, ich könne das Fahrrad ihres Sohnes nehmen und ein wenig im Hof herumfahren. Dies tat ich auch.
 Ich erinnere mich an den Hof: ein Vorhof, und durch ein großes Tor gelangte man auf die Straße hinaus. Es gab keine Bäume hier, nur eine Tanne, die zwischen zwei Häusern stand. Es war dunkel, es mußte wohl Nachmittag sein an diesem Wintertag. Ich fuhr also im Hof herum, und ein Gefühl von Sehnsucht stieg in mir auf. Ich wollte mich am liebsten in die Arme der fremden Frau werfen, wollte mit ihr befreundet sein, sie lieb gewinnen. Ich sah, wie vereinzelt einige Leute nach Hause kamen - die runden Lampen über den Eingangstüren gingen immer wieder an, dann wieder aus. Ich war ungefähr eine halbe Stunde im Hof herumgefahren, als ich es nicht mehr aushielt und an der Tür zur Wohnung der Freundin klingelte. Ich weiß nur, das sie sich freute, als ich wieder bei ihr in der Küche war und wir weitere Plätzchen ausstachen.

Diese Erinnerung durchströmte mich heute abend, und sie hinterließ ein wundervolles, ein warmes Gefühl. Ich habe das Gefühl festhalten wollen - und es ist in mir, nun werde ich diese Erinnerung nicht mehr vergessen! Das bedeutet Weihnachten für mich: die Liebe, die durch die Zimmer strömt, die in jedem kleinen Keks steckt, in jedem bunten Lichtchen und in jeder schönen Tanne, die sich sanft auf den Hügeln zwischen den Häusern bettet.

Ich wünsche der Welt, das auch sie solch ein wunderbares, warmes Gefühl hegt! Halte es fest, liebe Welt! Es wird Dich wärmen, wann immer Du es brauchst!


Das Bild habe ich heute abend gemacht. Wir haben - aufgrund dessen, das ich dieses wunderschöne Gefühl in mir getragen habe und das weihnachtliche Gefühl behalten will, so lange es geht - ein bißchen dekorieren wollen. Da ich aber den Weihnachtskrempel nicht finde, haben wir wenigstens eine Lichterkette ins Fenster gehängt. Es sieht sooo schön aus und vermittelt mir so viel Ruhe und Gemütlichkeit... das Gefühl, zu Hause zu sein.  :)

2 Kommentare:

  1. Das ist so rührend, da wird mir ganz warm ums Herz...

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  2. Schöne Erinnerungen....ja, so ein Gefühl kenne ich auch....wenn es da ist, möchte man es festhalten.

    Liebe Grüße zu Dir
    Katinka

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