Herzlich Willkommen bei Soda.s Wor(l)d! :O)

Dienstag, 6. Dezember 2011

Nachteulen/Nachtaktivität

Ich habe vor ungefähr einem Jahr (vielleicht ist es auch länger her, vielleicht nicht ganz so lang... ) einen interessanten Bericht über nachtaktive Menschen gesehen. Es ging um die Frage, warum die meisten Menschen tagaktiv sind und es dennoch viele Menschen gibt, die nachts nicht schlafen können bzw. zu Höchstform auflaufen. Das Thema interessiert mich seit mehr als zwanzig Jahren - denn ich habe seit früher Kindheit (also eigentlich seit meine Erinnerung zurückgeht) Schlafstörungen.

Die Reportage beschäftigte sich mit der Frage, warum eben einige Menschen nachts aktiv sind, warum sie tagsüber schlapp, müde und unkonzentriert sind. Ich selber habe abends oft einen "toten Punkt". Doch bleibe ich auf (was meistens der Fall ist, denn der Nullpunkt kommt sehr früh am Abend), dann laufe ich zwischen 2-3 Uhr nachts zu Höchstform auf. Ich kann klar denken, bin nicht mehr müde, habe das Gefühl endlich keinen "Nebel" mehr im Kopf zu haben. Nun wurde das in dem Bericht angesprochen. Es geht dabei um den eigenen Biorythmus. Aber nicht allein darum. Es gibt Menschen, die von Geburt an so gepolt sind, das sie den Nachtrythmus bevorzugen. Das sind viel mehr Menschen, als man meinen mag, aber durch die Gesellschaft bekommen diese Menschen einen ungesunden Tag-Rythmus aufgebrummt. Die Gesellschaft sagt: Tagsüber mußt du arbeiten, nachts schlafen. Wer nachts auf ist, der ist krank. Das stimmt natürlich nicht, das ist Ignoranz wissenschaftlichen Tatsachen gegenüber.
Erst seit einigen Jahren wird geforscht - vor allem in Schlafzentren - warum manche Menschen nachts nicht schlafen können bzw. fit sind. Klar ist auch, das die Nachtaktiven tagsüber nie das selbe Limit schaffen können, das die Tagmenschen erreichen. Davon abgesehen, das man als "Nachteule" wenn es hell wird nie richtig ausgeschlafen ist, baut man auch schneller ab: der Körper läuft auf Sparflamme, denn der Biorythmus sagt, das Schlafenszeit ist. Die Konzentrationsspanne ist bei einem Nachtaktiven tagsüber ungefähr so groß, wie bei einem Tagmenschen nachts um 3 Uhr.  Um 3 Uhr nämlich ist der Biorythmus des Tagmenschen auf dem absoluten Tiefpunkt, weshalb die meisten Menschen, die nachts schlafen, um diese Uhrzeit auch ihre Tiefschlafphase erreichen. Wen wunderts, das gegen 3 Uhr die Nachtmenschen zu Höchstform auflaufen?

Sicher spielt auch Gewohnheit eine Rolle. Menschen, die in Schichten arbeiten müssen, haben einen gestörten Tag-Nacht-Rythmus; Menschen die nur nachts arbeiten, gewöhnen sich da ebenso dran wie Leute, die eben nur tagüber arbeiten gehen. Dennoch wird jeder selber früher oder später merken, ob er tag- oder nachtaktiv ist. Ich wünschte manchmal - in Momenten wie diesen zum Beispiel, wenn ich mal wieder über dieses Thema nachdenke - das die Forschung schon weiter wäre --- und nicht nur das! Sondern auch, das die Forschung so weit vorangeschritten wäre, das dieses Thema öfter in der Gesellschaft besprochen werden würde, dem mehr Aufmerksamkeit geschenkt würde. So allerdings, nach dem jetzigen Stand der Dinge, ist das nur ein Thema, das alle paar Jahre mal in einer Reportage (mitten in der Nacht, in der die Leute erreicht werden, die die Problematik kennen, und die anderen wieder außen vor sind!) erwähnt wird. Als wäre das nicht nennswert... Ich kann das nicht verstehen. Sicher mag es für viele wichtigere Dinge geben - aber doch für die Nachtmenschen nicht, die damit kämpfen, sich ihr Leben lang (und das ist ja nun nicht wenig, so ein ganzes Leben!) umstellen zu müssen, verbiegen zu müssen, um mit dem gesellschaftlichen Tag-Rythmus Schritt halten zu können.
Ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen: auf Dauer, mit den Jahren, macht das wirklich krank. Man ist viel anfälliger für Krankheiten, da sich das Immunsystem nie wirklich nach dem eigenen Rythmus ausruhen, erholen kann. Auch chronische Krankheitsbilder wie Migräne setzen sich fest. Und natürlich das ständige Schlappheitsgefühl - ich glaube, die Nachtaktiven wissen, wovon ich rede. Man hat immer das Gefühl, nie so ganz auf der Höhe zu sein, als habe man einen nebligen Schleier vor den Augen und im Kopf - außer eben nachts. Wobei das natürlich dann auch mit der Zeit abnimmt, da man sich ja umstellen muß auf den Tagrythmus...

Interessant zu diesem Thema: http://de.wikipedia.org/wiki/Innere_Uhr

Tja, das wäre es so weit. Damit ich meinen Tagrythmus einhalten kann, muß    ich nun endlich ins Bett. Obwohl die Müdigkeit... nun ja, wir wissen es. Die Müdigkeit zum Einschlafen ist noch nicht gegeben. Also mal wieder noch eine Stunde im Bett rumwälzen... (mit Glück nicht!).

In diesem Sinne: geruhsame Nacht, liebe Welt! Schlaf Dich aus! ;)

1 Kommentar: