Donnerstag, 8. September 2011
Broken Flowers
Tragikomödie
USA/Frankreich 2005
Regie: Jim Jarmusch
Darsteller: Bill Murray, Jeffrey Wright, Sharon Stone, Frances Conroy, Julie Delpy, Jessica Lange, Tilda Swinton
Das eintönige Leben des alternden Gigolos Don Johnston wird jäh durcheinander gewirbelt,
als ihn ein anonymer, rosafarbener Brief erreicht der besagt, das er einen 19-jährigen Sohn habe. Nun begibt er sich auf eine Reise zu all seinen Ex-Freundinnen, die in Frage kommen die Mutter zu sein.
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In einer Paraderolle, die ihm eigens von Jim Jarmusch auf den Leib geschrieben worden ist, verkörpert Bill Murray einen lethargischen, durch nichts aus der Ruhe zu bringenden Anfang-Fünfziger, dessen Leben ihm nichts mehr zu bieten hat. Eine vergnügliche und skurrile Reise beginnt - auch für den Zuschauer, der von Beginn an wie ein Unsichtbarer in die Geschichte gesogen wird. Mit lakonischem Humor und stilvoller Bildsprache weiß Jarmusch hier den Zuschauer zu unterhalten.
Bill Murray, aus der Bahn geworfen durch den anonymen Brief, widerstrebt der Idee anfangs, sich auf die Suche nach seinem Sohn bzw. dessen Mutter zu machen. Die Treffen mit den Ex-Freundinnen versprechen interessante Wendungen, die so alltäglich wie auch ungewöhnlich verlaufen. Zu sehen, was aus den Frauen geworden ist, nachdem der Titelheld sie verlassen hat, macht einen als Zuschauer nicht nur fröhlich - fast schon bemitleidet man den alternden Schürzenjäger, der sich - so wird es vermittelt - anderes erhofft und erwartet hatte. Dabei wird ein geistreich-ironischer Blick auf alle möglichen Gesellschaftsschichten Amerikas geworfen.
Die Reise vergeht zwar ereignisreich im Erlebten - alte Gefühle kommen hoch, nostalgisch schwelgt man in Erinnerungen und malt sich aus, was gewesen wäre wenn - doch ergebnislos bei der Suche nach dem Sohn. Dennoch spitzt die Spannung sich von Mal zu Mal zu, da der Protagonist an den Türen klingelt und man selber hofft, nun möge endlich des Rätsels Lösung zutage kommen. Allerdings erfolgt erst am Ende des Film eine verheißungsvolle Begegnung mit einem jungen Mann. Dennoch endet der Film offen, und man weiß eines ganz genau: Don Johnstons Suche wird immer weiter gehen! :)
Und gerade dieses offene Ende ist eine herrlich erfrischende Überraschung; der Film im Kopf geht noch eine ganze Weile weiter, auch wenn der Fernseher schon längst ausgeschaltet ist! ;) Eine durch und durch wunderbar warmherzige Tragikomödie, die vor Witz und Charme nur so sprüht! Ein Geniestreich des großen Jim Jarmusch! Hut ab!
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