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Donnerstag, 8. September 2011

Long Riders



Spätwestern
USA 1980, Regie: Walter Hill
Darsteller: David, Keith & Robert Carradine, Stacy & James Keach, Dennis & Randy Quaid
Musik: Ry Cooder


Long Riders erzählt die Geschichte
der James-Younger-Bande, die gemeinsam mit den Miller-Brüdern in der Zeit nach dem amerikanischen Bürgerkrieg Banken und Züge überfallen und ausrauben. Dicht verfolgt von den Pinkerton Detektiven morden sie sich durchs Land.


Doch die Bandenmitglieder haben nicht nur eine rauhe Seite, denn die Familie und auch die Liebe spielen eine große Rolle in ihrem Leben.


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Long Riders ist ein brutaler Spätwestern, der mit einem Aufgebot an hochkarätigen Darstellern aufwartet. Weniger die Überfälle der Bande selber spielen hier die große Rolle, als mehr das Zwischenmenschliche. Intrigen und Lügen untereinander treiben einen Keil zwischen die Parteien der Brüder, und es stellt sich oft die Frage, ob Blut dicker als Wasser ist.


Walter Hill zeichnet ein Porträt der einzelnen Protagonisten mit feinen Schattierungen der menschlichen Facetten. Hier ist nicht immer Gut gleich gut, und ein Böser ist nicht einfach nur böse. Die Detektive heben sich nicht als rechtschaffene, besorgte Bürger ab, die für Gerechtigkeit einstehen wollen. Die Linien verschwimmen und man fühlt sich mehr und mehr zur Seite der Gangster hingezogen, deren Motive für ihre Taten hier - mehr oder minder - nachvollziehbar gezeigt werden.


Der Western besticht durch seine ganz eigene, innovative Art eine oft erzählte Geschichte neu zu beleuchten. Nahezu atemlos ist man der Hetzjagd durch das weite Land Amerikas ausgeliefert, fühlt sich selber verfolgt und hofft einerseits, alles möge ein gutes Ende nehmen, weiß aber doch andererseits um die blutrünstige Schlacht, in der (fast) alle ihr Leben lassen werden.


Long Riders ist nicht einfach nur ein Western. Selten war eine "Pferdeopfer" - in diese Kategorie läßt der Film sich nicht wirklich einordnen, stellt er doch eher eine historisch nahezu genaue Darstellung einer kriminellen Bande dar - so gewalttätig und blutrünstig. In etlichen kurzen Verschnaufpausen, die dem Zuschauer wie auch den Darstellern gegönnt werden, erhält man Einblick in ein Leben, das man sich schwer vorstellen kann in der heutigen Zeit.


Dieser Streifen ist ein Muß für alle, die nicht nur Spannung mögen, sondern die auch interessiert sind an historischen Geschichten. Westernfans kommen hier allemal auf ihre Kosten! Zimperlich darf man nicht sein, hier wird scharf geschossen! ;)




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